Tiergestützte Therapie – ein Heilmittel für die Seele

Der Helfer auf vier Pfoten gehört zu den modernen therapeutischen Verfahren, ob in der Psychotherapie, bei der Betreuung von pflegebedürftigen und behinderten Menschen, in verschiedensten therapeutischen Einrichtungen wie Ergotherapie-Praxen und auch in der ambulanten Betreuung. Ob Hund, Katze, Kaninchen oder Pferd, die Möglichkeiten sind vielfältig und innovativ. Auch für Menschen mit psychischen Belastungen und Erkrankungen ist die tiergestützte Therapie ein richtiger Durchbruch.

Was passiert bei der tierischen Behandlung?

Die Tiere wirken sehr positiv auf den Menschen. So ist es wissenschaftlich belegt, dass die bloße Anwesenheit eines Hundes im Raum die Wahrscheinlichkeit an Herz-Kreislauf-Defiziten zu erkranken enorm senkt. Auch auf die Stresssituationen wirkt sich ein Hund sehr positiv aus. Der Kontakt mit dem sanftmütigen Tier löst die Ausschüttung des Hormons Oxytocin aus, welches den Stress deutlich senkt, die Lernfähigkeit steigert und das Gefühl des Glücks verursacht. Tiere wecken Aktivität und Interesse, animieren zum Sprechen und zum Bewegen. Die Liebe zu den Tieren ist fest verankert im menschlichen Bewusstsein, was man im Alltag beobachten kann. Ob es darum geht, die Enten zu füttern, in den Zoo zu gehen oder ein Pony zu streicheln: Der Mensch fühlt sich auf eine sehr freundliche und aufgeweckte Art und Weise mit den Vierbeinern verbunden.

Für wen eignet sich die tiergestützte Therapie?

Vor allem im geriatrischen Bereich ist es intensiv zu beobachten: An Demenz erkrankte Patienten scheinen abwesend und nehmen die Umgebung augenscheinlich nicht wahr. Doch wenn ein Tier den Raum betritt, kommen die Patienten in die Aktivität, die bereits beim gezielten Beobachten und den Emotionen beginnt.

Nicht anders ist es bei leistungsfähigen Menschen im Erwachsenenalter. Ob psychische oder körperliche Defizite die Person plagen, ein Tier schafft es meistens auf eine sehr tiefe und intensive Art und Weise den Menschen zu erreichen. Menschen, die ein eher verschlossenes Wesen haben, würden niemals so mit einem Fremden sprechen, wie sie es mit einem Tier tun. Selbst sehr distanzierte und kühl wirkende Menschen entfalten ein ganz anderes Sozialverhalten in Anwesenheit eines Tieres – und kommunizieren mit dem Gegenüber durch das Tier.

Kinder profitieren auf eine sehr vielfältige Art und Weise durch den Kontakt zu dem Tier. Nachweislich sind Kinder, die in ihrer häuslichen Umgebung ein Haustier haben, gesünder, belastungsfähiger und verantwortungsvoller. Die Tiere fördern ein sehr hohes Sozialverhalten wie Rücksichtname, Geduld, Toleranz und Impulskontrolle. So können aber auch Kinder, die kein Tier zu Hause haben, den Kontakt durch eine tiergestützte Therapie herstellen und unter der therapeutischen Leitung die Probleme der Sozialkompetenz aufgreifen.

 

Welche Tiere sind in der Therapie anzutreffen?

Viele verschiedene Tiere jeder Größe eignen sich zum Therapietier. Ganz besonders beliebt sind allerdings folgende Arten:

  • Pferde
  • Hunde
  • Delfine
  • Meerschweinchen
  • Kaninchen
  • Ratten
  • Lamas

Je nach Tierart gestaltet sich die Therapie natürlich völlig unterschiedlich.

Hippotherapie oder Reittherapie

Mit einem Pferd ist die Therapie meist verbunden mit sehr viel Bewegung (Hippotherapie/Reittherapie). Diese eignet sich für Menschen, die einen bestimmten Grad körperlicher Fitness mitbringen, wobei auch schwerstmehrfachbehinderte Kinder mit viel Unterstützung reiten können. Ein gutes Therapiepferd bringt enorm viel Ruhe, Gelassenheit, Mut und Geduld mit, aber auch solide Bewegungsabläufe, Klarheit in jeder Gangart und eine außerordentlich gute Grundausbildung.

Hundetheraphie

Mit Hunden ist die Therapie vielseitig, kann In- und Outdoor stattfinden und deckt jeden erdenklichen Bereich ab. Eine bestimmte Hunderasse gibt es nicht, das Wesen ist entscheidend. Ob ein Labrador, ein Schäferhund, eine Bulldogge oder ein Sennenhund: Das Tier muss sehr viel über sich ergehen lassen können und eine enorm hohe Aggressionsschwelle mitbringen. Diese kann man übrigens auch nicht trainieren, die Eigenschaften müssen angeboren sein.

Nagertherapie

Nager sind ebenso ausgezeichnete Tiere für die Therapie, denn sie bieten einen Raum um Verantwortung zu übernehmen und sich kreativ zu entfalten. Vor allem erwachsene Menschen nehmen gerne das Therapieangebot an, sich um die Tiere zu kümmern, ob es darum geht ein Haus zu bauen, Futter zuzubereiten oder das Gehege zu pflegen.

Wie erkennt man eine seriöse Einrichtung?

  • Einwandfreier Zustand der Tiere & artgerechte Haltung
  • Staatlich geprüfte bzw. anerkannte Ausbildung zur tiergestützten Therapie
  • Transparenz gegenüber dem Kunden
  • Eine therapeutische oder sozialpädagogische Grundausbildung
  • Ausführliche Aufklärung der Kunden
  • Zusammenarbeiten zwischen Therapeut und Tier wirkt harmonisch

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